Keine Boutique

Zunehmend drängen so genannte Steuerberatungsboutiquen auf den Markt, z.B. für Landwirte, Hotels oder Bauunternehmen.

Als Boutique bezeichnet man unter Insidern Steuerberatungs- und Fachanwaltskanzleien, die sich nur einzelnen Branchen bzw. Rechtsgebieten verschrieben haben. Mit einer Modeboutique haben sie gemeinsam, dass sie häufig ein recht kleines Sortiment an Angebot zu oft hohen Preisen bieten.

Ich halte das in einzelnen Bereichen für durchaus sinnvoll. Beispielsweise sehen die Steuergesetze Möglichkeiten abweichender Bilanzierungsregelungen für Land- und Forstwirte vor.

Für die in meiner Kanzlei betreuten Mandanten resp. Branchen sind hingegen so viele Wechselwirkungen zu beachten, dass die Spezialisierung auf nur eine Branche oder eine Steuerart nicht ausreicht, um die erwartete Beratung in der gewohnten Qualität zu gewährleisten.

Vielmehr bestehen in der überwiegenden Anzahl der Fälle erhebliche Wechselwirkungen zwischen den Ertragsteuern (Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer) einerseits und der Erbschaft- und Schenkungsteuer andererseits.

Umfassende hochqualitative Beratung z.B. bei der Beratung zur angestrebten Unternehmensübernahme / -übergabe, vorausschauenden Testamentsgestaltung, aber auch in alltäglichen Fragestellungen - wie z.B. der Einlage des privaten Pkw´s in das als GmbH betriebene Unternehmen, die Aussetzung der Miete / der Verzicht auf Zinsen für / oder gar die Rückzahlung von hingegebenen "privaten" Grundstücke(n) / Darlehen - kann nach hier vertretener Auffassung nur mit umfassender, breitgefächerter Kenntnis der steuerrechtlichen Gegebenheiten - selbstverständlich unter Einbeziehung nationaler verfassungsrechtlicher und europarechtlicher Vorschriften, geregelt durch den betreffenden Gesetzgeber, ausgeführt durch die verantwortliche Verwaltung und überprüft durch die zuständige nationale und europäische Gerichtsbarkeit (und zwar in dieser Reihenfolge !!) gewährleistet werden.

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© Thomas Glaser